In dem 2001 erschienenen Essay Tokyo Metabolism von Hiromi Hosoya und Markus Schäfer, wird argumentiert, dass der Raum, den wir wahrnehmen und erleben, eine Mischform von realen und virtuellen Elementen ist. Virtualität manifestiert sich laut den Autoren nicht als Cyberspace der Zukunft, sonder als digitale Realität der Gegenwart, als das Zusammenspiel von realen Räumen und virtuellen Strukturen mit einer Vielfalt von neuen technischen und narrativen Möglichkeiten. Diese neuen Möglichkeiten bilden die Grundlage der künstlerischen Praxis von Peter Jellitsch. Der virtuelle Raum, der im Gegensatz zum Realraum keine Grenzen hat, dient als Experimentierfeld für naturwissenschaftliche Simulationen, die es ihm ermöglichen, sich diesem Raum anzunähern und zu erforschen. Der unendliche Raum wird zur Bühne performativer Abläufe, deren Ursache und Wirkung keinen realen Ursprung haben. Mit hoher Präzision überträgt Peter Jellitsch diese Abläufe händisch und repetitiv auf Papier und beschäftigt sich mit der Relevanz und dem Wahrheitsgehalt dieser Prozesse. Die Darstellungen dieser wechselhaften Momente gehen weit über das Illustrative hinaus und bilden Ereignisse in sich selbst.
„Es geht mir nicht darum, mit meinen Zeichnungen das Gesehene abzubilden, vielmehr beschäftige ich mich mit einer parallelen Welt, die für mich eine Analogie zur Realität darstellt. Die Methode meiner künstlerischen Analyse ist die Analogie und mein Interesse gilt der Herstellung eines Dialoges zwischen virtuellen Prozessen und dem physischen Realraum. Mit dieser Methode kann ich Details herausarbeiten, die ich für wichtig erachte.“ -Peter Jellitsch
„Die Handzeichnung ist ein essentieller Bestandteil meiner Arbeit. Sie erlaubt mir eine körperliche Aneignung von nicht sichtbarer digitaler Rechenarbeit und schließt Fehler und instinktive Erweiterungen selbstverständlich mit ein.“ -Peter Jellitsch
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