Eine der technologischen Menschheitsträume ist die Besiedelung des Weltraums. Schon seit dem Apollo-Programms haben sich Wissenschaftler, Visionäre und auch Science-Fiction Autoren diesem Thema angenommen. Darunter auch der begabte Physiker Gerard Kitchen O’Neill. 1969 wurde sein Interesse immer stärker auf die Besiedelung des Weltraums gelenkt. Anfangs lehrte er an der Princeton University und konnte geschickt die jungen Studenten für die elementare Physik begeistern. Gebeutelt durch den anhaltenden Vietnam Krieg sahen viele Studenten eine Kontroverse zwischen der Wissenschaft für die Menschheit. Diesen Konflikt umging O’Neill und zeigte der neuen Generationen am Beispiel der Raumfahrt spannende Wege den wissenschaftlichen Geist zu nutzen. In einem zusätzlichen Seminar für ausgewählte Studenten stellte er die Frage: „Ist die Oberfläche eines Planeten wirklich der richtige Ort für eine expandierende technologische Zivilisation?“ Die Forschung seiner Studenten überzeugten ihn, dass die Antwort „Nein“ ist.
Alle Fotografien // © NASA Ames Research Center
Inspiriert von dem Aufsatz der Studenten fing Gerard O’Neill selber an Szenarien zu entwickeln. Von 1970 bis 1974 arbeitete er immer wieder an seiner Arbeit „The Colonization of Space„. Endlich wurde diese im September 1974 im Fachmagazin Physics Today veröffentlicht. Seine Vision hatte eine klare Vorstellung vom Aussehen einer Weltraumkolonisation. Zwei Zylinder mit einem Durchmesser von 4 Meilen und einer Länge von 16 Meilen sollten der erste Schritt sein. 10.000 Menschen könnten in dieser gigantischen Raumstation ein friedliches Leben beginnen. Die Zylinder kreisen um ihre eigene Achse um für die nötige Schwerkraft zu sorgen. Sonnenlicht wird über gigantische Spiegelkonstruktion in das Innere geleitet um einen Tag- und Nachtzyklus zu erzeugen. Der Lebensraum wird erdähnlich mit Flüssen, Seen, Wälder, Berge, Gras und Tieren gestaltet. Die Mobilität erfolgt über Fahrräder und Elektrofahrzeuge. Weite Entfernungen werden mit kleinen Raumfahrzeugen überbrückt. Smogbildung wird dadurch ausgeschlossen.
Schon 1988 wollte Gerard K. O’Neill theoretisch beginnen. Bis 2008 sollte die Einwohnerzahl von 10.000 Menschen auf 200.000 bis 2.000.000 ansteigen. Der Plan sah vor, das die ersten Kolonisten die zweite Weltraumkolonie der nachfolgenden Bauen. Rohstoffe sollten dazu vom Mond kommen. Auch sah O’Neill mit der steigenden Erdbevölkerungszahl deutliche Probleme in der Versorgung sowie der Umweltverschmutzung. Viele Menschen werden einen hohen Lebensstandard erreichen sowie wird der Wärmehaushalt der Erde schrumpfen. Die Kolonie soll mit Solarstrom betrieben werden. Ein künstliches Klima soll auf die Agrarkulturen wachstumsfördernd wirken. Atomwaffen sind durch internationale Verträge im Weltraum verboten. Eine heile neue Welt im Weltraum mit sauberer Energie, perfekter Versorgung und immer gutem Wetter. Nur schade das dies nur im Weltraum möglich sein soll! Warum nicht auf der guten alten Erde?
Die Bilder entstanden unter dem Namen „Space Colony Art from the 1970s“ im Zusammenhang von O’Neills Veröffentlichung. Sie zeigen die Architektur der Weltraumlebensräume sowie das Design der Raumstationen. Fantastische Welten in einem kunstvollen Kontext.
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