Die ökumenische Flurkapelle steht auf einer Anhöhe zwischen den Ortschaften Seckach, Großeicholzheim und Bödigheim. Der 9 Meter hohe Turm des Gebäudes wirkt von außen transparent und durchscheinend. Innen jedoch ist der Turm vollständig geschlossen: Ein introvertierter Raum der Andacht und Ruhe. Der Abstand der Lamellen untereinander erscheint im Innenraum beim Blick nach oben durch die perspektivische Wirkung genau gleich. Dies macht die Distanz nach oben nicht messbar. Diese Verfremdung der perspektivischen Wirkung macht das Innere der Kapelle zu einem abstrakten Körper. Dieser ist gleichzeitig intim und doch grenzenlos. Der Sockel repräsentiert den Übergang zwischen dem Weltlichen und dem Göttlichen. Das Weltliche ist dargestellt durch den Vorplatz. Über das allseits offene Podest kommt der Besucher in den Vorraum. Umgeben von Holz gibt es dort nur den Blick empor in den Himmel und zum Turm, der die eigentliche Kapelle birgt.
Der Neubau der Flurkapelle wurde von amerikanischen Architekturstudenten des IIT in Chicago unter Leitung von Professor Flury entworfen und innerhalb von 2 Monaten durch die Studenten eigenhändig umgesetzt. Das Material wurde gespendet und sofern erforderlich beteiligen sich örtliche Firmen unentgeltlich.
Ecker Architekten fungierten als deutsche Kontaktarchitekten für dieses gemeinnützige Projekt: Baugenehmigung, statische Durcharbeitung, Werk- und Detailplanung sowie die Koordination der Beteiligten vor Ort lagen in der Verantwortung von Ecker Architekten.
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