Die Publikation Klasse Troxler – Troxler Class wurde an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (akb-Stuttgart) von den zwei studierenden Eva-Maria Offermann und Benjamin Kivikoski gestaltet: Der Beruf des Kommunikationsdesigners oder etwas volkstümlicher ausgedrückt, des Grafik Designers – stuft man gemeinhin nicht als besonders verantwortungsvoll ein. Zum einen wird der Kommunikationsdesigner in der Gesellschaft als reiner „Dienstleister“ für Unternehmungen und Institutionen angesehen und zum andern weiß man natürlich nur zu gut, dass Druckerzeugnisse meist nur kurze Zeit überleben. Ein Plakat z.B. hängt in der Regel ganze zwei Wochen in der Straße. Auch wäre es anmaßend zu behaupten, dass Grafik Design die Welt verändere oder das gesellschaftliche Leben entscheidend beeinflussen würde. Und doch kann Kommunikationsdesign mehr sein als Formgebung für Inhalte von Dritten.
Im Studium, zumal an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, lernen die angehenden Designer, sich zu visuellen Autoren zu entwickeln. Und das ist dann schon ein weitaus höherer Anspruch. In ständig wechselnden Semesterprojekten werden umfassende und eindringliche Themen bearbeitet. Die nun vorliegende Publikation der Klasse Troxler zeigt Designprozesse der Studierenden, die in den letzten drei Jahren entstanden sind. Auf den ersten Blick fällt auf, dass ein Schwerpunkt der Klassenarbeiten im Plakat liegt. Bei näherer Betrachtung fällt jedoch auf, dass sich die Studenten dieser Klasse in erster Linie mit eigener Bildfindung beschäftigen.
Während sich die Mehrzahl der Gestalter gemeinhin mit Konzepten befassen, die Bilder aus Stocks und Internet-angeboten entlehnen, so „schaffen“ die Studenten von Prof. Niklaus Troxler zu ihren Konzeptideen eigene zuständige Bilder. Das Plakakt ist und bleibt ein faszinierendes und anspruchsvolles Medium. Es verlangt vom Gestalter eine Reduzierung in der Aussage, eine Komprimierung des Inhaltes mittels überraschender Bild- oder Textideen.
Die Botschaft muss sozusagen „auf den Punkt“ gebracht werden. Das Buch zeigt eine große Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten, Bildlösungen mit Collagen, zeichnerischem oder typografischem Charakter. So vielfältig wie die Ausdrucksweisen, so vielfältig sind die Projekte, mit denen sich die Studenten befassten. Da werden Plakate gezeigt, die teils für die verschiedensten akademieinternen Veranstaltungen, teils für Kunden oder Wettbewerbe gestaltet und gedruckt wurden. In jüngster Zeit befassten sich die Studierenden mit der so genannten „Generation Prekär“ und schufen dazu dreizehn aussagekräftige Plakate im Format A0, die zur Zeit bundesweit ausgehängt werden.
Weitere Projekte sind ein Kalenderprojekt für MBTech, ein Kochbuch, Großflächenplakate mit reduzierten Aussagen von Vier-Buchstaben-Wörtern, Magazine, Illustrationen und viel Schrift und Typografie. Die 206 Seiten starke Publikation wurde von zwei Studierenden der Klasse unkonventionell gestaltet (Eva-Maria Offermann und Benjamin Kivikoski). Zu beziehen ist sie beim Sekretariat FG Design, Staatliche Akademie d. Bildenden Künste Stuttgart, Am Weißenhof 1, D-70191 Stuttgart. (€ 10,- plus Porto).
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