Im Sommer 2008 stellte János Sugár den Satz „Wash your dirty money with my art“ als Teil einer What’s up? betitelten Ausstellung in der Kunsthalle Budapest aus. Parallel zur Ausstellung des Satzes in diesem abgesicherten Kontext brachte er den Satz auch an zwei privaten Kunstinstitutionen in Budapest an, einmal auf dem Bür-gersteig vor dem Gebäude, einmal an der Außenwand des Gebäudes. Kurz darauf zeigte ihn eine dieser Institutionen wegen Sachbeschädigung an. Aufgrund Sugárs Teilnahme an der Ausstellung in der Kunsthalle war es leicht, ihn als der Urheber zu identifizieren, und so wurde er bald darauf von der Polizei vorgeladen und angeklagt. Sugár gab zu, dass er die Sätze gesprayt hatte, machte aber geltend, dass er sie als Fortsetzung des Kunstwerks ansähe, das er zuvor in der Kunsthalle angebracht hatte.
Die Obrigkeit aber hielt Sugárs Geste nicht für Kunst und stufte sie als Vandalismus ein. Der Schaden wurde auf $7.500 geschätzt, eine erstaunlich hohe Summe in Anbetracht des relativ kleinen Bürgersteigbereichs, den der gesprayte Text bedeckte (40 x 60 cm = 1.3 x 1.9 ft). Sugár weigerte sich, eine so hohe Summe zu zahlen, und eine zweite Schätzung des Schadens erfolgte, dieses Mal auf Kosten des Künstlers, der sich allerdings erneut weigerte, die festgesetzte Summe zu zahlen. Sugárs Auf-fassung nach wird er wegen einer künstlerischen Geste angeklagt, die der Eigentü-mer der Kunstinstitution nicht bereit ist, als Kunst zu akzeptieren, vielmehr auf einer Entschädigung bestehe. Sugárs Prozess ist weiterhin anhängig und eine neue Schätzung in Arbeit.
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