Architekten: Synn Architekten
Ort: Wien, Österreich
Projektleiterin: Bettina Krauk
Mitarbeiter des Projekts: Philipp Wemmer
Statiker: Manfred Kirkovits
Grundstücksfläche: 993 m²
Bebaute Fläche: 196 m²
Projekt Jahr: 2007-2009
Fotografien: Manfred Seidl
Der Wunsch der Auftraggeber, dem jugendlichen Sohn einen eigenen, unabhängigen Bereich zu schaffen, wird zum Hauptthema des Entwurfs und organisiert die Raumabfolge des Hauses. Die drei unterschiedlich proportionierten Baukörper sind in ihrer Größe und Höhe den einzelnen Nutzungen angepasst und beherbergen die Wohnbereiche, verbunden über ein niedrigeres „Rückgrat“, indem die Nebenräume und die Küche sowie die Stiegen untergebracht sind.
Die Baukörper haben unterschiedlich stark und in verschiedene Richtungen geneigte Dächer und bieten jeweils Raum für einen Lebensbereich. Im zum Garten großzügig geöffneten Kubus liegt der Wohnbereich mit angeschlossener Küche und ist Treffpunkt der Familie. Der zur Straße geschlossene und in einen kleinen Hof geöffnete Kubus ist das Jugendzimmer. Der abgehobene Kubus lässt Schlaf- und Gästezimmer über dem Garten „schweben.“ Das Auto sowie die gesamte Haustechnik sind darunter untergebracht.
Alle Gebäudeteile (Technikraum und Rückgrat ausgenommen, die optisch fest mit der Erde verbunden sind) wurden vom umgebenden Niveau abgehoben und bilden so eine deutliche Abgrenzung zum Garten, denn das Haus soll ein städtisches bleiben, umgeben von einem Garten als tiefer liegende Ebene, die bewusst betreten werden will.
Durch diese Gliederung fügt sich das Gebäude nahtlos in die kleinteilige Bebauung des Gebietes, bestehend aus Vorstadtvillen der Jahrhundertwende und Kleinwohnhäusern jüngeren Datums. Die Aufenthaltsräume sind alle zum Garten orientiert, zur Straße hin geschlossen und ohne Fenster geplant. Nur das Arbeitszimmer über der Garage wendet sich zur Straße. So entsteht im Gegensatz zur umgebenden Bebauung eine Zurückhaltung gegenüber dem öffentlichen Raum, die dem Nutzungswunsch der Bauherren nach Privatheit entspricht.
Sämtliche Fenster in den Kuben sind horizontal oder vertikal über Eck geführt und bilden so großzügige und vor allem bei den vertikalen Verglasungen interessante optische Raumerweiterungen. Von einer Sitznische im Wohnzimmer und vom Schlafzimmer blickt man so direkt in den Himmel. Das Rückgrat ist an den Schmalseiten komplett verglast und führt den Blick in der Bewegungsachse weiter in den Garten.
Die unterschiedliche Oberflächengestaltung der Bodenbeläge im Inneren und der Fassade unterstützt die Entwurfsidee. Die geputzten Kuben heben sich von dem mit eloxierten Aluplatten verkleideten Sockel und Rückgrat deutlich ab.
Das als Niedrigenergiehaus konzipierte Haus wird mit einer Wärmepumpe über drei Erdwärmesonden beheizt und ist komplett mit einer Flächenheizung ausgestattet.
Grundriss Erdgeschoß
Grundriß Obergeschoß
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