Enis Kara erstellte in Kooperation mit Mercedes-Benz Exterior Design Sindelfingen eine interessante Bachelor Thesis mit dem Thema Free Unlimited Energy. Er greift darin das futuristische Konzept des Freien-Energie-Autos von Nikola Tesla auf und verpackt diese in seine eigene Speedform Vision. Genau wie Tesla nutzt Enis Kara Blitze, allerdings als auffallendes Stilmittel im Kühlergrill. Genau wie bei Teslas Auto steht eine frei empfangbare Antriebsenergie zur Verfügung. Diese betreibt das unabhängige Fahrzeug, auch weit in unerforschte Gebiete hinaus. Dazu können Entdecker eine unter dem Fahrzeug angebrachten Diffusor als Drohne verwenden. Ausgestattet mit zwei Objektiven sendet diese Bilder direkt in den runden Innenraum. Die komplette Thesis steht nach der Konzept-Beschreibung von Enis Kara zum Download bereit.
Free Unlimited Energy
Zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurde Nikola Tesla mit Erfindungen wie Wechselstrom, Neonbeleuchtung, Fernbedienung oder dem Radio als der größte Erfinder aller Zeiten gefeiert.
1901 ließ Tesla die Nutzbarmachung der kosmischen Energie unter dem Titel „Method of Utilizing Radiant Energy“ patentieren. Sie wird auch Raumenergie, Nullpunktenergie oder Vakuumenergie genannt und wurde wissenschaftlich bewiesen. Im Schuhmann-Feld, zwischen der Ionosphäre und der Erdoberfläche fliegen sogenannte Tachyonen, kleinste Teilchen ohne Masse, mit Überlichtgeschwindigkeit umher. Ihre Energieladung wächst, wenn sich ihre Geschwindigkeit verringert und sie erzeugen ein Energiefeld von hoher Dichte, wenn sie abgebremst werden.
Tesla errichtete 1905 in Colorado Springs eine mit großen Teslaspulen ausgerüstete Energie-Sendeanlage mit einem 62 Meter hohen Turm, wo er 10 Meter lange Energiefunken erzeugte, die noch in mehreren Kilometern Entfernung zu sehen waren. Nikola Tesla war seiner Zeit zu weit voraus. Dass er völlig in Vergessenheit geriet, wird hauptsächlich darauf zurückgeführt, dass seine Erfindungen für Wirtschaft und Politik nicht lukrativ genug waren.
Auf dem Patent „Method of Utilizing Radiant Energy“ basiert das erste, von Nikola Tesla erfundene, umweltfreundliche „Freie-Energie-Auto“, das weder Treibstoff benötigte, noch Abgase erzeugte. Auch Heinrich Jebens, Direktor des Deutschen Erfinderhauses in Hamburg, konnte sich im November 1930 davon überzeugen. Die amerikanische Regierung forderte ihn auf, dieses Projekt aufzugeben, wofür er eine lebenslange Rente erhielt.
Sensual Energy
Meine Interpretation der aktuellen Formensprache „Sensual Purity“ von Mercedes-Benz ist „Sensual Energy“, inspiriert von „Free Unlimited Energy“ von Nikola Tesla mit seinen enormen Blitzen. Der Betrachter ist durch die Energie des Blickes der großen leuchtenden Augen wie vom Blitz getroffen. Es soll ein Gefühl des Erstaunens entstehen, als ob man sich in einer anderen Welt befindet, etwas sieht, das man nicht gleich begreifen kann, das man wie ein Kind staunend betrachtet.
Szenarien
Unbegrenzte freie Energie wird empfangen und gleich genutzt, Speichermöglichkeiten sind nicht erforderlich. Es ist das einzige nachhaltige Auto in Harmonie mit der Natur, während alle anderen die Natur in irgendeiner Weise beeinträchtigen. Es schafft Unabhängigkeit von Energielieferanten und unbegrenzte Freiheit. Große Entfernungen können zurückgelegt werden, Orte mit schwierigen Wetterbedingungen und Gebiete ohne Infrastruktur können erreicht werden. Deshalb ist das Auto gut für Forscher geeignet.
Exterior Design
Da die Energie aus dem Kosmos kommt, war die galaktische Rose die passende Inspiration, die das Einströmen der Energie visualisiert. Als integrierter Energieempfänger auf dem Dach hatte sie den Haupteinfluss auf das Aussehen des Autos. Der blitzschnelle Energiefluss wird verdeutlicht durch die Entwicklung von einem asymmetrischen Dach zu einem symmetrischen Körper mit scharfen Linien. Die Hauptlinie beschleunigt von der Ellipse aus dem Dach heraus nach hinten zum Heck hin, dreht sich auf die Seite und läuft allmählich weich im Radmittelpunkt des Vorderrades aus. Mit der Hauptlinie fällt die asymmetrische Grilllinie ab und führt sie fort. Die zweite Spirallinie beschleunigt aus der Ellipse heraus nach vorne, umläuft die Hauptlinie und fließt bis ans Ende des Hecks, wo sie sich auf die Seite dreht. Sie durchläuft das Hinterrad komplett und läuft, von der Seite aus betrachtet, vor der Hauptspirale aus. In der anderen Seitenansicht wiederholen sich die Linien an der gleichen Stelle, um die Symmetrie in der Asymmetrie zu bewahren. Wenn der Blick von unten nach oben wandert, fächert die Spirale auf und die Flächen werden sichtbar.
Optisch unendlich viele konkave Energie-Einfallspunkte ergeben sich skulptural aus dem Spiralschwung und bilden zusammen wieder eine Einheit. Aus der Nähe wirken die konvexen Scheinwerferpunkte abstrakt, von weitem sind sie als menschliches Auge zu erkennen. Die Drohne ist als Diffusor angebracht und kann sich für schwer zugängliche Stellen abdocken. Mit zwei 180° Fischaugen-Objektiven wird ein Live-Bild erfasst. Bilder und Informationen werden in den runden Innenraum übertragen.
Die Intention war, ein Fahrzeug im Einklang mit der Natur zu gestalten. Als einzige langfristige Lösung bot sich Nikola Teslas Technik zur Nutzung kosmischer Energie an. Auch im Design wurde auf Kompromisse verzichtet. Entstanden ist ein sehr ästhetisches, skulptural wirkendes und sehr sinnvolles Fahrzeug. Diese Gegensätze sind selten in Kombination anzutreffen, in der Natur gibt es jedoch zahlreiche Beispiele dafür.
„Free Unlimited Energy“ Thesis Download
Enis Kara – Exterior Design Bachelor Thesis „Free Unlimited Energy“
Exterior Design Bachelor Thesis, Enis Kara, Transportation Design, HBK Braunschweig, WS 2015/16
In Kooperation mit Mercedes-Benz Exterior Design Sindelfingen
Betreuer:
- Winifredo Camacho, Senior Exterior Designer, Mercedes-Benz Designcenter Sindelfingen
- Prof. Erich Kruse, Industrial Design/Transportation Design, HBK Braunschweig
Betreuer Animation:
- Prof. Michael Seifert, Digital Media/Visuelle Kommunikation, HBK Braunschweig
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