Als einer von 8 ausgewählten internationalen Design und Architektur Blogger durften wir hinter die Kulissen von FOSCARINI blicken. Dem italienischen Designer Leuchtenhersteller mit besonderen Hang zur Ästhetik und ausgeprägten Sinn für Emotionen. Noch nie war es jemanden erlaubt, so hautnah in die geheimen Materiallager, Produktionshallen, Prüfständen und Entwicklungsräumlichkeiten von FOSCARINI einzudringen. Vier Top-Designer wurden extra eingeflogen und ein äußerst produktives Treffen fand statt.
Die Firmengeschichte von Foscarini
Die beiden Firmeninhaber Carlo Urbinati und Alessandro Vecchiato lernten sich 1981, bei dem frisch gegründeten Designunternehmen Foscarini, in Murano kennen. Murano ist eine Inselgruppe nordöstlich der Altstadt Venedig und bekannt für seine Glaskunst. Entstanden aus einer Glasmanufaktur wurden die ersten Leuchten aus Glas hergestellt. 1988 übernehmen Carlo Urbinati und Alessandro Vecchiato die Geschäftsführung. Das Unternehmen wuchs rasant und zog 1994 auf das venezianische Festland nach Marcon. Ein harmonisches Gebäude mit unterschiedlich architektonischen Stilen wurde das neue Zuhause. Längst hat sich FOSCARINI neuen Materialien zugewandt. Murano-Glas steht nicht mehr im Fokus, sondern neue und moderne Materialien wie z. B. Polyäthylen oder Glasfaser.
Das Experimentieren mit neuen Materialien hat sich gelohnt. Die Leuchte Havana, von Designer Jozeph Forakis entworfen, wurde in die permanente MOMA Ausstellung übernommen.
Deep Inside
Vorbei an gläsernen Büros begann unser Rundgang an einen angrenzenden Forschungs- und Entwicklungsraum im oberen Stockwerk. Dieser stand im harten Kontrast zu den bisher bekannten Räumen. Ausgestattet war dieser mit Industrieregalen, ein ovaler Tisch in der Mitte, Produktbilder von Leuchten geheftet an weißen Brettern und eine Menge von unterschiedlichen Entwürfen von Leuchten. Hier findet der kreative Schaffensprozess in Bezug auf Farbkombinationen, Aussehen und Materialien der unterschiedlichen Leuchten statt.
Carlo Urbinati zeigte uns kurzerhand seine Lieblingsleuchte Tress. Diese besteht aus lackierter Glasfaser. Das Leuchtmittel ist mittig angeordnet. Das Kabel ist in die Lampenstruktur eingeflochten und damit unsichtbar. Eine besondere Leuchte mit modernen Material in einem einzigartigen Design. Spürbar ist die Verbundenheit von Geschäftsführer Carlo Urbinati mit seinen Produkten. Diese scheinen mehr für ihn zu sein, als nur ein Verkaufsprodukt.
Das Entwicklungslager
Weiter ging es in das Entwicklungslager. Hier lagern Formkreationen, Prototypen, Farbmuster und unterschiedliche Materialien zum Designen. Spannende noch nicht gekannte Formen aus diversen Materialien lagern hier. Auch bekannte Leuchten in den unterschiedlichen Entwicklungsstadien konnten ausgemacht werden. Langsam bekommt ein Gefühl wie aufwändig das Entwerfen einer fertigen FOSCARINI Leuchte ist. Viele Stufen sind nötig an das gewünschte und qualitative hochwertige Ziel zu gelangen.
Die Foscarini Prototypen-Entwicklung
Ab zur Prototypen Entwicklung. Ein junges Team entwirft am Rechner in bekannten CAD Programmen die ersten Prototypen. Parallel werden diese aufgebaut um einen ersten Eindruck zu bekommen. Nicht alles kann am Computer in Perfektion simuliert. Die Lichtwirkung kann nur am lebenden Objekt erfasst werden. Dabei kommt Foscarini die langjährige Erfahrung in Gestaltung dieser Objekte zu gute.
An den Wänden hängen Zeichnungen, CAD-Prints und natürlich zwei Prototypen der Planet Leuchte. Experimente mit Materialien und Formen nehmen einen Großteil der Zeit ein. Auch ein Alleinstellungsmerkmal ist die Suche nach immer neuen Symbiosen aus Licht und die enge Zusammenarbeit mit Designern. So kann es manchmal Jahre dauern bis ein Produkt auf dem Markt kommt. Aber dies ist das einzigartige Ergebnis wert.
Die Designer Lampen haben alle einen ganz eigenen Charakter und spiegeln auch ein Teil des Designers wieder. Manche nennen es Seele andere den Spirit. Ich finde beides wird gekonnt vereint. Das Unternehmen FOSCARINI sieht sich als Labor, als Forschungsatelier mit gleichzeitiger Ausrichtung einer wirtschaftlichen Organisation. Ein schwerer Drahtseilakt in der heutigen Zeit. In der es immer mehr auf Geschwindigkeit ankommt. Dennoch bleibt sich Foscarini treu und erschafft einzigartige Leuchtkreationen.
Qualitätscheck
Bevor ein Produkt Serienreife erlangt wird dies auf Herz und Nieren getestet. Im hauseigenen Qualitätslabor werden die Design Leuchten definierten Belastungstests ausgesetzt. Hohe Temperaturen sowie kalte Umgebungen müssen die Lampen meistern. Nicht nur gut Aussehen sondern auch technologische Höchstleistungen bringen. Eines der Credos von FOSCARINI.
Die Belegschaft ist mit vollen Herzblut dabei. Auch ein Spiegelbild der Firmenkultur und der verbundenen italienisch-mediterranen Lebensgefühls.
Die Produktion
Nachdem ein Produkt alle Tests bestanden hat wird dieses produziert. Eigentlich logisch. Die Leuchten entstehen in Handarbeit und werden dann in eines der 5 Logistiklager eingelagert. So werden weltweit kurze Versandzeiten von 2-3 Tagen eingehalten.
Selbst in der Produktion ist uns aufgefallen, dass die teilweise unfertigen Leuchten dort schon Emotionen auslösen. Eine gewisse Magie verströmen die Gebilde an den Decken der Produktionshalle. Und das ohne Leuchtmittel. Natürlich erlangen die italienischen Leuchtskulpturen ihre volle Pracht mit eingesetzten Lampen. In den nächsten Tagen werden wir noch tiefere Einblicke in die Forschung und Entwicklung von Foscarini preis geben. Bis dahin lasst euch von den nachfolgenden Bildern inspirieren.
Alle Fotografien // © Philipp Thom / Studio5555
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