Die quirlige Emma leidet seit ihrer Geburt an Arthrogryposis multiplex congenita (AMC). Eine angeborene Gelenksteife mit unterentwickelten Muskeln. Anfangs konnte sie nur ihre Daumen bewegen. In den ersten beiden Lebensjahren unterzog sich Emma viele Operationen. Jetzt war ein Bewegen auf eigenen Beinen möglich. Aber ihre Arme waren weiterhin zu schwach um sie zu bewegen. Die Mutter Megan Lavelle übernahm die Rolle der Arme und unterstützte sie beim Essen, spielen mit Bauklötzen und Zähneputzen.
Auf einer Konferenz in Philadelphia für AMC-Familien kamen die Lavelle’s in Berührung mit dem Wilmington Robotic Exoskeleton (WREX). Ein stationäres Hilfsgerät mit Metallstangen und Gummibändern. Das WREX wurde für Patienten ab 6 Jahren im Rollstuhl von Tariq Rahman, Ph.D, Leiter der pädiatrischen Forschung und Technik und Whitney Sample, Forschungs-Designer, beide vom Nemours / Aifred I. duPont Hospital for Children in Wilmington, Delaware, konzipiert. Viel zu groß für Emma, die sich selbst fortbewegen konnte.
Erste Versuche im WREX zeigten positive Resultate. Emma konnte sich selbst Süßigkeiten in den Mund stecken und mit Spielzeug interagieren. Nun musste eine Lösung für das kleine mobile Mädchen gefunden werden. Rahman und Sample konzipierten WREX Exoskelett-Teile die klein und leicht sein mussten. Eine CNC Fertigungstechnik schied aus. Zu kleine Teile und zu viele Details. In der Nähe von Sample’s Schreibtisch stand ein Stratasys 3D-Drucker. Er erstellte den ersten WREX 3D-Prototyp aus ABS-Kunststoff. Die Teile stellten sich als äußerst robust und leicht heraus. Man konnte sie sogar an einer Kunststoff-Weste in Emmas Größe befestigen.
Die Stratasys 3D Drucker Lösung erwies sich als Alltagstauglich. Emma nutzt das System zu Hause, im Kindergarten und während der Ergotherapie. Dies war die Lösung! Fortan wurde alle Teile im CAD für den 3D-Drucker erstellt. Noch am selben Tag konnten diese ausprobiert werden. Dies gestaltete sich so flexibel, das mittlerweile 15 Kinder die individuell gestalteten 3D gedruckten WREX verwenden. Eine ungeheure Selbständigkeit, die den Patienten zurückgegeben wird.
Emma Lavelle ist mittlerweile vier Jahre alt und das System wuchs immer mit. Sie nennt ihre Hilfen liebevoll Magic Arms und erfreut sich ihrer neu gewonnenen Selbständigkeit.
Jetzt kostenlos Abonnieren
Der gratis Studio5555 Newsletter hält Sie rund um Design auf dem Laufenden, regelmäßig natürlich. Anmelden? Ganz einfach! Sie brauchen nur Ihre E-Mail-Adresse anzugeben.